Das Saxophon ist ein sehr lautes Instrument. Wenn Du regelmäßig übst, dann kann dies ganz schnell auch zu Stress mit den Nachbarn führen.

Hier sind unsere ultimativen Tipps für ein besseres Üben:

Das Wichtigste vorab

Es kann Dir niemand verbieten zu üben - auch nicht in einem Mietshaus!

Wenn es also „hart auf hart“ kommt, dann wirst Du Deinen Anspruch auf ein regelmäßiges Üben auch vor Gericht durchsetzen können.

Dennoch ist es natürlich besser, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen und sich vorher bereits mit den Nachbarn zu arrangieren.

Hierzu benötigst Du eine Vereinbarung mit Deinen Nachbarn:

„Gentlemen Agreement“

  • Mache allen Nachbarn klar, dass Du täglich immer um die gleiche Uhrzeit üben wirst.

  • Du übst pro Tag maximal eine Stunde.

  • Sonntags lässt Du die Finger von Deinem Saxophon, dafür darfst Du samstags auch schon einmal etwas länger üben.

  • Selbstverständlich spielst Du nicht während der Mittagspause und auch nicht nach 21.00 Uhr.

  • Wenn jemand ernsthaft ein Problem mit Deinem Saxophon hat (weil er krank ist, weil er morgens früh raus muss, etc.), dann soll er einfach vorbeikommen und Dich höflich bitten, heute etwas weniger zu spielen.

  • Als kleines Dankeschön für das Verständnis Deiner Nachbarn bietest Du an, auf deren nächsten Familienfeier ein Ständchen für das Geburtstagskind oder etwas Ähnliches auf Deinem Sax zu spielen.

Wenn alle Stricke reißen …

Wenn Du Dich so gar nicht mit Deinen Nachbarn einigen kannst, dann musst Du Dir etwas anderes einfallen lassen.

Hier sind unsere besten Tipps für eine solche Situation:

„Notfall-Plan“

  • Spiele einmal am Tag auf einem abgelegenen Parkplatz oder auf einem Waldweg (im Winter mit langem Mantel und Handschuhen).

  • Übe im Büro in Deiner Mittagspause im Keller.

  • Frage im Gemeindezentrum, ob sie einen Raum für Dich haben, und biete ihnen an, ein- oder zweimal im Jahr für sie zu spielen (Senioren-Nachmittag oder so).

  • Werde Mitglied im lokalen Musikverein und übe in deren Räumlichkeiten.

  • Suche Dir eine Band und übe – auch ohne diese – in deren Proberaum.

  • Frag einen Landwirt, ob er eine Scheune für Dich hat, oder suche mit Google Maps leerstehende Gebäude oder Bunker in Deiner Umgebung.

Wenn das alles nichts hilft …

Du hast keine Lust, draußen in der Kälte zu üben und die Anfahrt zu Deinem Übungsraum ist Dir zu weit und zu umständlich …

Nun, in einem solchen Fall bleibt Dir nur noch leiser zu üben:

Die „Dann eben nicht“-Strategie

  • Mit entsprechendem Mundstück, Blatt und natürlich auch Ansatz muss ein Saxophon nicht unbedingt laut gespielt werden. Experimentiere herum, wie Du mit Deinem Sax leiser werden kannst!

  • Stecke ein Küchenhandtuch vorne locker (!) in den Becher hinein (nicht stopfen!). Die ganz tiefen Töne funktionieren dann zwar nicht, aber diese braucht man ohnehin nur selten.

  • Übe im Schlafzimmer in den Kleiderschrank hinein. Deine Klamotten dämpfen dann nochmal einen großen Teil des Sounds.

  • Besorge Dir einen e-Sax Dämpfer, das ist im Prinzip ein Koffer, in dem Du Dein Sax beim Spielen (!) unterbringen kannst (Alt-Sax | Tenor-Sax). Diese Teile sind nicht ganz billig und verfälschen natürlich auch den Klang. Unbedingt vor dem Kauf ausprobieren!

  • Etwas günstiger und ohne elektronische Komponenten ist der SAX ONE, den es ebenfalls für Alt- und Tenor-Saxophon gibt.

  • Alternativ bleibt dann nur noch der Umstieg auf ein elektronisches Blasinstrument (Wind Controller“). Diese Geräte haben aber oft nicht mehr so viel mit einem Saxophon gemein: Roland AE-01 Aerophone | Akai EWI | Aodyo Sylphyo | Yamaha YDS-150

Wie Du siehst, muss man nur ein wenig kreativ werden, um die Probleme mit der Lautstärke eines Saxophons zu lösen.

Im Prinzip gibt es daher ab jetzt keine Ausrede mehr, heute nicht zu üben! 😉

Was sagst Du?

Hast Du weitere Ideen, wie man das Sax leiser bekommen kann oder wo man auch einmal üben könnte?

Dann ab in die Kommentare damit, damit alle Suchenden von Deinen Erfahrungen profitieren können!